Berlinreise
Autor Michael N.
Nach durchweg positiven Erfahrungsberichten von einigen Betroffenen, hatte ich mich nach Jahren der Überlegung dazu entschlossen, an einer der berühmten Reisen von „Keßler-Tours“ teilzunehmen. Hierzu wurde mir eine 5-tägige All-Inclusive-Reise nach Berlin sehr kostengünstig angeboten. Da es sich hierbei um ein überregional sehr hoch angesehenes Reiseunternehmen handelt, habe ich die Reisebroschüren im Vorfeld nicht umfassend studiert. Ein Tanz auf der Rasierklinge, wie sich herausstellen sollte.
Lediglich die An- und Abreise musste in Eigenleistung gebucht werden. Außer dem typischen Wahnsinn der Deutschen Bahn (mehrere Stunden Verspätung durch einen brennenden Zug bzw. mehrere blockierte Schienenabschnitte) kann ich hier nichts Nennenswertes zu der Bewertung hinzufügen.
Nach mehreren Stunden Verspätung in Berlin angekommen, wurde ich von der Reiseleitung zum Hotel bestellt. Ich war über die Qualität der Unterkunft sehr überrascht, denn dies deckte sich nicht unbedingt mit den Erfahrungsberichten vorheriger Urlauber von „Keßler Tours“. Ein schickes 4-Sterne-Hotel in zentraler Lage mit Ausblick über die gesamte Stadt. Ich war vollumfassend begeistert. Auch das Tagesprogramm erfüllte alle Erwartungen.
Schnell wurde mir jedoch vermittelt, dass hier nur 1 Nacht des Ausflugs verbracht wird. Am nächsten Abend ging es ins peripher gelegene Generator Hostel für 2 weitere Nächte. Hier sollte eigentlich ein weiterer Urlauber hinzustoßen. Jedoch wurde beim Check-In festgestellt, dass (versehentlich) von der Reiseleitung 1 Bett im Generator Hostel Mitte und 2 Betten im Generator Hostel Prenzlauer Berg gebucht wurde. Also musste der hinzugekommene Urlauber sich mit seinem Gepäck erneut auf die Reise machen. Interessant war hier auch die Zimmerwahl. Ein 6-Bett-Zimmer für 2 Personen. Hier dachte ich mir, dass es perfekt sei und wir somit viel Platz für die 2 Übernachtungen haben werden. Jedoch wurde nach einem etwas längeren, nächtlichen Umtrunk festgestellt, dass weitere, uns unbekannte Personen, ebenfalls das Zimmer bezogen haben. Auch der einsame Urlauber der Reisegruppe musste sich in der Unterkunft in Berlin Mitte ein Zimmer mit mehreren Personen teilen. Der Vorteil war hierbei, dass er seine Französischkenntnisse wieder auffrischen konnte, da seine Zimmergenossen der deutschen oder englischen Sprache nicht mächtig waren. Somit war in der Reise auch ein Sprachkurs integriert. Geniales Konzept. Das Tagesprogramm war jedoch sehr überzeugend. Durchschnittlich legten wir am Tag, bei 38 Grad im Schatten, mehr als 20 Kilometer Strecke zurück. Nachdem sich mir jeden Tag immer mehr Körperteile bemerkbar gemacht haben, denen ich bislang sämtliche Existenz absprach, wurde am Abend mit der Verpflegung nicht gespart. In verschiedenen Restaurants wurde den Gästen jeden Abend das Feinste vom Feinen aufgetischt (wahrscheinlich zur Besänftigung des Pöbels). Dies hatte jedoch umfassenden Erfolg!
Für die letzte Nacht ging es dann in eine weitere Unterkunft. Mit einem Blick durch die mit Gittern versehenen Außenfenster auf einen dunklen, kargen Hinterhof sowie den sehr beengten Räumlichkeiten wurde einem sogar ein original getreues Gefühl eines Gefangenen in einem Stasi-Gefängnis vermittelt. Jetzt wird bei der Reise sogar auf die Historie von Berlin eingegangen. Die Reise wurde mit der Zeit immer Facettenreicher. Zusammenfassend waren es somit 3 verschiedene Unterkünfte in 5 Tagen. Und die Qualität der Unterkünfte wurde von Tag zu Tag … interessanter. Nach und nach wurde mir das kostengünstige Preisangebot immer klarer…..
Meine Abschließende Bewertung:
Die tägliche Verpflegung war sehr gut, 5 von 5 Sterne.
